HERKUNFT DER RASSE "HAVANESER"
Hey, Ihr kennt mich ja bereits. Ich bin Lotte, eine Havaneserdame und mittlerweile fast 5 Jahre alt. Es ist für mich immer wieder schön, wenn Opa Eddy aus dem Nähkästchen plaudert und Geschichten von Früher erzählt.
Er hat echt Geduld. Wir liegen dann gemeinsam auf unserer Decke und ich kuschele mich an seinen Bauch (ich glaube, dass macht ihn stolz).
Ich wollte nun genau von ihm hören, wie das eigentlich zu unserer Havaneserrasse kam. In unserer Straße ärgert mich nämlich der Schäferhund von Meyers immer wieder, dass es Havaneser noch gar nicht so lange gäbe und überhaupt, dass wir alle nur kleine Sesselpupser seien. Er macht dann immer „Ne, ne, ne, ne, ne“ und lacht über mich. Ich habe ihm gesagt, dass er sich gefälligst um seinen eigenen Rinderknochen kümmern soll und bin dann gleich zu meinem Opa Eddy gerannt. (Anmerkung: Ich pupse nie auf das Sofa!!!!!)
Opa hat ganz cool reagiert und mir gesagt, dass Bruno, der Schäferhund, mal lieber schön die Pfoten entspannen soll. Und dann begann er mir eine unglaublich tolle Geschichte über unsere Rasse zu erzählen. Boahhhhhhh, war das spannend!!!!!
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Opi meinte, er wüsste nicht genau, ob es sich genauso abgespielt habe, aber dieses war die Geschichte, die sich in unserer Familie schon seit Jahrzehnten erzählt wurde (eine Sage der Gebrüder Fell).
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Immer wenn die Abendsonne sich langsam vom Tag verabschiedete, trafen sich Pedro und Carlos, 2 stolze, in die Jahre gekommene Havaneser, auf einer kubanischen, bunt gestrichenen Bank, um sich den letzten Kauknochen des Abends zu gönnen.
Es verging kein Tag, an dem die Herkunft der Rasse „Havaneser“ nicht unter den Beiden zur Sprache kam, denn jeder von ihnen, pochte darauf, dass er die einzig wahre Version der Entstehung der Rasse kannte.
„Aus Büchen wissen wir aber“, betonte Opa Eddy „dass es nicht richtig nachgewiesen wurde, welcher Erzählstrang der richtige sei. Es seien lediglich Mutmaßungen“.
Pedros Erzählversion:
Diese Rasse stammt aus der westlichen Mittelmeergegend und hat sich entlang der spanischen und italienischen Meeresküste entwickelt.
Damals kamen italienische Überseekapitäne nach Kuba und brachten ihre Hunde auf den Schiffen mit. Die Havis wurden damals an die Damen der Gesellschaft verschenkt, um erste Handelsgeschäfte knüpfen zu können. Seither gab es die Havaneser auf Kuba.
Carlos Erzählversion:
Alles Quatsch, war Carlos der Meinung, denn es gab bereits eine Kleinhunderasse auf Kuba, die „Blanquito de la Habana“. Sie sahen den heutigen Havanesern schon ähnlich, aber es waren noch nicht die Havaneser, die wir von heute kennen. Damals war es ein kleiner weißer, sehr lebendiger Hund, der unheimlich intelligent und gelehrig war.
Wahrscheinlich durch die Kreuzung mit Pudeln, entstand die heutige Farbenvielfalt des uns bekannten Havanesers.
Zunächst wurde die neu entstandene Rasse „Havana-Silk Dog“ (Havana´s Seidenhündchen) benannt, um dann später den Namen Havaneser zu bekommen.
Mit der Zeit wurde der Havi zum Symbol des Luxus. 1959 kamen jedoch große Schwierigkeiten auf unsere Kleinen zu, denn Fidel Castro sah in diesen Tieren nur noch eine Zugehörigkeit zur feinen Gesellschaft und versuchte den kleinen Lieblingen an den Kragen zu gehen.
Einige Exilkubanern konnten sich selbst und ihre Hunde in Sicherheit zu bringen, indem sie nach Amerika flüchteten. Allein dadurch war es möglich, dass diese Hunderasse geschützt werden konnte und dann 1981 von einer deutschen Züchterin (Monika Moser) erstmals nach Deutschland importiert werden konnte. Zwei dieser Hunde bildeten nun das Fundament für die Havaneserzucht in Deutschland und sogar auch für ganz Europa.
„So stritten sich Pedro und Carlos Abend für Abend, um die eigentliche Entstehung von uns Havis“, erklärte Opa Eddy.
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Wie beim Auto gibt es beim Havaneser jedoch noch etliche, „technische Daten“
Steckbrief Havaneser
Größe (Widerristhöhe): Zwischen 21 und 29 Zentimeter
Gewicht: Zwischen 3,5 und 10 Kilogramm
Alter: 13-18 Jahre
Fellfarben:
Weiß, falbfarben in verschiedenen Tönen, schwarz, havanna-braun, tabakfarben, rötlichbraun, Flecken und Brand-Markierungen sind erlaubt Haarkleid
Haarkleid: Havaneser sind Langhaarhunde. Die Fellbeschaffenheit kann sowohl, glatt, gewellt bis zu lockig ausfallen.
Herkunftsland: Kuba/Westliches Mittelmeerbecken
FCI Nummer: 250
FCI Gruppe: 9: Gesellschafts- und Begleithund
FCI Sektion: 1: Bichons und verwandte Rassen
Aufgaben: Begleit- und Familienhund, der Jagdtrieb ist kaum ausgeprägt
Geeignet für: Menschen und Familien, die nach einem fröhlichen Begleiter suchen; wird der Havaneser unterfordert, verlangt er die Aufmerksamkeit ein, mitunter auch sehr penetrant
Typische Krankheiten: Es haben sich beim Havaneser keine rassetypischen Krankheiten entwickelt
Und jetzt möchte ich euch verraten, wie vielfältig, dieser außergewöhnliche Hund ist:
Der Havaneser ist ein absoluter Allrounder. Er kann alles und muss nichts. Um aufzuzeigen, was hiermit gemeint ist, möchte ich euch einige der vielseitigen Charaktereigenschaften im Folgenden aufzeigen:
Der Chillige