In der Natur gibt es Beziehungen von wechselseitigem Nutzen. So etwa zwischen vielen Pilzen und Bäumen. Und es gibt Parasiten, die für ihr Wirtstier keinen Nutzen bringen, zuweilen sogar erheblichen Schaden anrichten. Zu einem solch einseitigen Verhältnis gehört auch die Beziehung zwischen Hund und Wurm. Unseren Vierbeinern bringt der Wurmbefall keinen Vorteil. Andersherum sichern die Nährstoffe im Hundekörper den Fortbestand verschiedener Wurmarten. Dass Sie als Halter mit Entwurmungen gegensteuern, geschieht unzweifelhaft im Interesse Ihres Haustiers und der eigenen Familie.
Würmer finden auf unterschiedlichen Wegen in den Hund. Der Kontakt mit infektiösen Eiern oder Larven aus dem Kot befallener Artgenossen ist einer davon. Dabei muss der Kothaufen nicht mehr erkennbar sein. Die widerstandsfähigen Eier verteilen sich in der Umwelt. Sie werden auch gelegentlich vom Halter an den Schuhen nach Hause getragen oder haften am Hundefell. Werden die Eier dann über das Maul aufgenommen, lösen sie still und leise eine Wurminfektion aus.
Häufig ist der Wurmbefall erwachsener Tiere äußerlich nicht erkennbar. Bei Welpen können Würmer allerdings schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Einige Hundewelpen stecken sich bereits über die Mutter an – wie im Falle des Spulwurms. Spulwürmer gehören zu den häufigsten Würmern bei Hunden.1
Bei Bandwürmern kommt es in der Regel nur zu einer Übertragung, wenn der Hund dazu neigt, zu jagen und dabei Beutetiere zu fressen, die als Zwischenwirte von Würmern dienen. Das gilt insbesondere für den Fuchsbandwurm.
Hunde sind beliebte Wirtstiere mehrerer Wurmarten. Das individuelle Risiko für einen Wurmbefall ist sehr unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören Alter, Auslaufverhalten, Ernährung und Haltungsbedingungen. Die Strategie gegen Würmer bei Ihrem Hund sollten Sie deshalb zusammen mit Ihrem Tierarzt entwickeln. Zu den wichtigsten Würmern beim Hund gehören:
Der Spulwurm Toxocara canis ist der mit Abstand häufigste Wurm bei Hunden in Deutschland und mit bis zu 20 Zentimetern Länge recht groß. Aktuellen Untersuchungen zufolge tragen im Schnitt 6,1 Prozent der hiesigen Hunde Spulwürmer dieser Art in sich. Je nach Region und Alter kann der Wert allerdings deutlich höher liegen. Unter Welpen bis 6 Monaten liegt er mit 12 Prozent etwa doppelt so hoch.1 Gerade die Kleinen sind besonders gefährdet, denn der Spulwurmbefall kann zu Durchfall, Erbrechen und einer schlechten Nährstoffverwertung führen. Mögliche Folgen sind Wachstumsstörungen, ein stumpfes Fell und bei hochgradigem Befall ein verdickter, schmerzhafter „Wurmbauch“ und Blutarmut. Erwachsene Hunde zeigen oftmals keine eindeutigen Anzeichen einer Wurminfektion, können aber Wurmeier ausscheiden und damit eine Ansteckungsquelle sein.
Da die Wurmeier sehr robust sind und sich mit dem Hundekot in der Umgebung verteilen, sind bis zu 14 Prozent der Kot-, Erd- und Sandproben aus öffentlichen Park- und Grünanlagen mit Spulwurmeiern kontaminiert.2 Auch Menschen können sich durch engen Kontakt zu ihrem Haustier mit den Würmern infizieren. Man geht davon aus, dass es in Deutschland einige hundert Fälle von Toxokarose mit unterschiedlichsten Symptomen gibt.
Der Lungenwurm Angiostrongylus vasorum ist in den letzten Jahren vermehrt auch in Deutschland anzutreffen. Hunde infizieren sich mit Lungenwürmern, wenn sie Nackt- oder Gehäuseschnecken, Mäuse oder Vögel fressen, die mit Wurmlarven infiziert sind. Lungenwürmer befallen die Lungenarterien und die rechte Herzhälfte von Hunden. So sind Entzündungen des Lungengewebes, Blutgerinnungsstörungen, Appetitlosigkeit, Leistungsminderung oder sogar ein plötzlicher Tod möglich. Der Nachweis eines Lungenwurmbefalls erfolgt mittels einer speziellen Kotuntersuchung. Mittlerweile wird auch vermehrt ein Bluttest angewendet, der schnelle Ergebnisse liefern kann.
Hakenwurm
Peitschenwurm
Herzwurm
Gurkenkernbandwurm
Fuchsbandwurm
Hundebandwurm
Ob ein Hund Würmer hat, ist oft schwer zu erkennen. Denn häufig zeigen erwachsene, ansonsten gesunde Hunde keine oder nur sehr subtile Symptome. Dennoch können Hunde, die keinerlei Beschwerden zeigen, infektiöse Wurmstadien ausscheiden und so eine Ansteckungsquelle für ihre Umgebung darstellen. Umso wichtiger ist es, durch geeignete Maßnahmen vorzubeugen.
Welpen und immungeschwächte Hunde leiden häufig deutlich schwerer unter einem Wurmbefall.
Wer effektiv dazu beitragen möchte, seinen Hund vor einer Wurminfektion und deren Folgen zu schützen, sollte konsequent gegen Würmer vorgehen. Das beste Mittel dazu sind Entwurmungspräparate vom Tierarzt. Regelmäßige Wurmkuren sorgen zugleich dafür, dass das Haustier nicht zur Infektionsgefahr für den Besitzer oder die Familie wird.
Anders als Antiparasitika gegen Zecken und Flöhe haben Entwurmungen keine Langzeitwirkung. Wie häufig eine Entwurmung sinnvoll ist, muss individuell je nach Infektionsrisiko Ihres Hundes entschieden werden. Dies kann von viermal pro Jahr bis hin zu monatlich sein. Ihr Tierarzt ist der richtige Ansprechpartner für die Erstellung eines passenden Entwurmungsplans für Ihren Hund. Mit Hilfe neuartiger Präparate kann die Wurmkur zeitgleich mit dem Schutz gegen Ektoparasiten verabreicht werden. Dies erleichtert den Überblick über die Parasitenkontrolle bei Ihrem Hund. Bei der Wahl des geeigneten Präparats hilft Ihnen ebenfalls Ihr Tierarzt.
Quelle parasitenportal